Einbindung digitaler Medien in die medienpädagogische Arbeit der Kita
Moderne Medien wie Smartphones, Tablets, Computer, das Internet, Spielekonsolen und Fernsehgeräte sind im Lebensumfeld der Kinder in Kindertagesstätten stark verankert. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie diese Medienformen in die medienpädagogische Arbeit Ihrer Kita effektiv integrieren können.
Praxiseinblick: Medienalltag in Kinderhand
In der Kita erzählen Kinder während des Montagsgesprächs begeistert von ihrem Wochenende: Filme wurden geschaut, gemeinsam mit den Eltern wurden Spiele auf der Konsole gespielt und sogar YouTube-Videos wurden über das elterliche Smartphone abgerufen. In der anschließenden Teambesprechung reflektieren die Erzieherinnen und Erzieher, ob und wie medienpädagogische Inhalte angesichts des intensiven Medienkonsums noch in den Kita-Alltag einfließen sollten.
Aktive Medienarbeit: So integrieren Sie Medien sinnvoll
Verzichten Sie nicht gänzlich auf Medien in Ihrer Einrichtung. Gerade wenn die Kinder zu Hause intensiven Medienkonsum erleben, ist die Vermittlung eines verantwortungsbewussten Umgangs damit in der Kita umso wichtiger.
Eine gute Möglichkeit, um einen Einblick in die Medienvorlieben der Kinder zu bekommen, bietet der Spielzeugtag. An diesem Tag dürfen die Kinder ihre eigenen Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und Spiele mitbringen. Dies verschafft Ihnen eine detaillierte Übersicht über die aktuellen Lieblingsspiele der Kinder.
Eltern als Partner: Unterstützung im Umgang mit Medien
Eltern sollten ihren Kindern gegenüber eine offene Haltung zu elektronischen Medien zeigen und den korrekten Umgang erlernen. Organisieren Sie daher regelmäßig, zum Beispiel alle zwei Jahre, einen Elternabend mit Fokus auf Medienpädagogik. Folgende Themen können dabei adressiert werden:
- Gemeinsame Mediennutzung zu Hause
- Regelsetzung für Medienkonsum
- Durchsetzung von festgelegten Regeln
- Spieleauswahl nach Altersfreigabe
- Erfahrungsaustausch unter den Eltern
Stärkung der Erzieher: Professionalisierung im Umgang mit Medien
Möglicherweise fühlen sich die Erziehenden unsicher, wenn es um Kinder und Medien geht. Nutzen Sie den Spielzeugtag, um das Team dazu zu ermutigen, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen und Einblicke in die Lieblingsspiele zu erhalten. Fortbildungen im Bereich Medienkompetenz können zudem das Selbstvertrauen der Fachkräfte stärken und neuen fachlichen Input bieten. Die Vorbildwirkung der Erziehenden im Medienumgang ist für die Kinder von großer Bedeutung.
Regelwerk etablieren: Struktur im digitalen Spielzimmer
Festgelegte Richtlinien sind auch in der Medienpädagogik unerlässlich. Erarbeiten Sie gemeinsem mit den Kindern Nutzungsregeln für PC und Internet. Zu regelnde Aspekte könnten sein:
- Nutzungsdauer
- Nutzungshäufigkeit
- Erlaubte Spiele
- Mitbringen eigener Spiele
- Alleine oder in Gruppen spielen
Kita-Regeln für PC und Konsole
Hier ein Beispiel für mögliche Kita-Regeln:
- Vor Benutzung der Medien ist eine Erlaubnis einzuholen.
- Die Nutzungsdauer wird mittels Sanduhr auf 15 Minuten limitiert.
- Die Nutzungshäufigkeit beschränkt sich auf einmal am Vormittag und einmal am Nachmittag.
- Die in der Kita vorhandenen Spiele dürfen genutzt werden, Spiele von Zuhause nur am Spielzeugtag.
- PCs, Konsolen und Tablets sind nur in Kleingruppen (mindestens 2 Kinder) zu benutzen.
Fazit: Optimale Nutzung digitaler Medien in der Bildungsarbeit
Smartphone, Tablet und Co. können gezielt zur Förderung der Kinder in verschiedenen Bildungsbereichen beitragen. Von Naturwissenschaften und Mathematik über Sprache bis hin zu Kreativität und Bewegung – der Einsatz neuer Medien kann vielfältig und bereichernd sein. Setzen Sie diese Medien in sinnvollen und interdisziplinären Zusammenhängen ein und ermöglichen Sie Gruppenarbeit, um ein qualitativ hochwertiges Lernerlebnis zu schaffen.