Gesunde Erzieher – Glückliche Kinder
So schön und erfüllend der Beruf als Erzieherin oder Erzieher auch ist, er birgt auch einige gesundheitliche Beanspruchungen.
Wenn der Arbeitsplatz die Gesundheit gefährdet
Nicht nur, dass Möbel in Kindergröße nicht gerade förderlich sind für Rücken, Wirbelsäule und Co, auch die zunehmenden Ansprüche im Hinblick auf den Bildungsauftrag und die oft daraus resultierenden psychisch belastenden Gespräche mit den Eltern können dem pädagogischen Fachpersonal erheblich zusetzen.
Hinzu kommt dann noch der nicht zu unterschätzende Geräuschpegel, psychosomatische Beschwerden und Konflikte mit Eltern und Kollegen.
Häufig werden auftretende gesundheitliche Probleme vom Arbeitgeber nicht ernstgenommen und im Kollegenkreis kommt bei öfter vorhandenen Krankmeldungen Unmut auf.
Dabei sind die Krankheitsbilder beim pädagogischen Fachpersonal vielfältig und abhängig von der jeweiligen Konstitution, der individuellen Belastungsgrenze und etlichen anderen Faktoren.
Psychische Erkrankungen bis hin zum Burnout
Einflussfaktoren für psychische Erkrankungen finden sich im Beruf der Erzieherin und des Erziehers viele.
Angefangen bei Konflikten mit Leitung und Kollegen über Mobbing, Frustration, einem Mangel an Aufstiegsmöglichkeiten über unzureichende Anerkennung und unzulängliche Bezahlung bis hin zu einer strukturellen Problematik gibt es noch etliche andere Aspekte, die psychische Erkrankungen begünstigen.
Krankheit und Fortbildungen im Kollegenkreis bringen das Fachpersonal oft an seine Belastungsgrenze und darüber hinaus.
Der Balanceakt zwischen organisatorischen Aufgaben, Dokumentationen und nervenaufreibenden Elterngesprächen wird zum permanenten Stressfaktor und führt über Kurz oder Lang zu einem Erschöpfungsgefühl, welches durch das Wochenende irgendwann nicht mehr aufgefangen werden kann.
Wirken Sie diesem Zustand aktiv entgegen, indem Sie Ihren eigenen Bedürfnissen eine Stimme verleihen und Probleme und Konflikte mit Leitung oder Kollegen unverzüglich und offen ansprechen, um sie zeitnah klären zu können.
Regen Sie in Teamsitzungen an, dass Tagesabläufe, Dienstpläne und Sonderaufgaben regelmäßig überprüft werden, um Engpässe zu vermeiden.
Achten Sie darauf, dass Sie im Alltag Momente der Ruhe für sich selbst einbauen.
Skelett- und Muskelerkrankungen
Muskeln und Skelett werden im Kita – Alltag stark beansprucht, sei es durch das Tragen und Heben von Kindern oder die gebeugte Haltung beim Sitzen auf Stühlen in Kindergröße.
Nicht umsonst ist das Risiko einer Erzieherin oder eines Erziehers für eine Erkrankung des Bewegungsapparates 2,8 – mal höher als in anderen Berufsgruppen.
Ergonomische Stühle oder Sitzgelegenheiten in Form eines Keil- oder Yogakissens können hier Abhilfe schaffen.
Zusätzlich sollten Sie immer darauf achten, dass Sie beim Heben und Tragen der Kinder eine rückenschonende Haltung einnehmen.
Angebote zur Prävention finden sich bei Kranken – und Unfallkassen.
Lärmbedingte Erkrankungen
Wo mehrere Kinder spielen und toben, ist der Geräuschpegel relativ hoch und diese Dauerbeschallung in Kindertagesstätten kann Einfluss nehmen auf die Konzentrationsfähigkeit und den Schlafrhythmus, ruft oftmals hormonelle Modifikationen hervor und führt zu Beeinträchtigungen im Sozialverhalten.
Moderne Baustoffe sind in der Lage, die Lautstärkeentwicklung zu dämmen.
Sorgen Sie für eine abwechslungsreiche Beschaffenheit Ihres Gruppenraums, die Ihnen und den Kindern Zeiträume mit lautem Spiel, aber auch der Entspannung erlaubt.
Eine weitere Möglichkeit im Gruppenraum wäre die Nachrüstung mit Schallabsorbern.
Ansonsten gehen Sie mit den Kids so oft wie möglich ins Außenspielgelände, damit diese ihrer Energie freien Lauf lassen können und die Geräuschkulisse sich in Grenzen hält.
Nutzen Sie alle Möglichkeiten zur Gesundheitsprophylaxe im privaten, wie auch beruflichen Bereich.