Männliche Erzieher im Kindergarten

Erzieher/innen spielen in der Gesellschaft eine sehr wichtige Rolle, da sie sich viele Stunden täglich um Kinder kümmern, ihnen bei der Entwicklung helfen und eine Vorbildfunktion für sie einnehmen. Allerdings ist zu beobachten, dass der Großteil des Kita Personals weiblich ist. Sprich: Mehr Frauen als Männer entscheiden sich dafür, eine Erzieher Ausbildung zu starten und somit als Erzieher/in in einer Kita zu arbeiten.

Generell spricht nichts dagegen, wenn Kinder ihre Zeit in der Kita hauptsächlich mit Erzieherinnen verbringen. Allerdings sollte der positive Einfluss, den männliche Erzieher auf Kinder haben können, auf keinen Fall unterschätzt werden. Denn, für Kinder spielt es eine wichtige Rolle, so viele unterschiedliche Vorbilder wie nur möglich zu haben und somit auch in den Kontakt mit männlichen Erziehern zu kommen.

Das sagen die Zahlen

In Bezug auf den Männer-Anteil in der Kita, ist es interessant zu wissen, was die Zahlen sagen und, wie sie sich genau gestalten. Wie Sie mit Sicherheit wissen, handelt es sich bei dem Beruf „Erzieher/in“ um ein Berufsfeld, das von Frauen dominiert wird. Doch, was sagen die Zahlen? Wie viele Männer entscheiden sich tatsächlich dazu, sich auf dem Stellenmarkt auf eine Stelle als Erzieher/in zu bewerben? Schätzungen zufolge liegt der Anteil der Männer, die als Erzieher in der Kita arbeiten, bei nicht mehr als 5 und 10 Prozent.

Tendenz steigend?

Immer mehr Menschen werden sich der Rolle männlicher Erzieher und der vielen Vorteile, die Männer in dieser wichtigen Rolle mit sich bringen, bewusst. So kam es dazu, dass verschiedene Initiativen gestartet wurden, um Männer für den Beruf als Erzieher zu interessieren.

Das führte dazu, dass die Anzahl der Männer in Kitas nach und nach stieg. Während männliche Erzieher im Jahr 2010 nur 3,6 Prozent ausmachten, arbeiteten 2020 schon 7,1 Prozent männliche Erzieher in Kitas. Allerdings steigt die Zahl nur sehr schleppend an und die Männer befinden sich immer noch in der klaren Unterzahl.

Warum arbeiten so wenige Männer als Erzieher?

Eine große Frage, die sich viele Menschen stellen, ist Frage danach, warum eigentlich nur so wenige Männer in der Kita Arbeiten und Kinder somit in ihrer Kleinkindzeit begleiten. Um eine Antwort auf diese Frage geben unterschiedliche Gegebenheiten, die unter anderem wiefolgt aussehen:

  • Das Bild der klassischen Rollenverteilung, das selbst in der heutigen, modernen Zeit immer noch unterbewusst in den Köpfen vieler Menschen verankert ist. Die Frau kümmert sich um Kinder, der Mann arbeitet in anderen Berufen. Wenngleich diese Rollenverteilung vollkommen veraltet ist, spiegelt der Anteil der Männer beim Kita Personal die Tatsache wider, dass noch sehr viele Menschen von diesem Bild beeinflusst werden.
  • Oft schreckt viele Männer der recht niedrige Lohn ab, da sie als Erzieher sehr viel weniger verdienen, als das bei anderen typischen „Männerberufen“ der Fall ist.
  • Leider sehen nicht alle Menschen Männer als Bestandteil des Kita Personals als Bereicherung. Viele haben Angst vor Übergriffen der Männer auf die Kinder, was jedoch wieder einmal die Folge eines Stereotypen und eines Vorurteils ist und somit abgeschafft gehört. Männer können sich genauso gut um Kinder kümmern wie Frauen und umgekehrt. Die Gleichberechtigung muss auch in die Kita und in das Kita Personal einziehen. So stellt die Männer-Quote in der Kita sehr gut dar, wie die Ungerechtigkeit zwischen den Geschlechtern nicht nur Frauen, sondern alle Geschlechter trifft.

Diese Vorteile bringen männliche Erzieher in der Kita mit sich

Wie schon gesagt, stellen männliche Erzieher in der Kita einen großen Vorteil für die Kinder dar. Die Vorteile belaufen sich dabei unter anderem auf die folgenden Punkte:

  • Männliche Bezugsperson für Kinder, die vielleicht keinen Vater bei sich zu Hause haben. Studien haben schon oft nachgewiesen, dass Kinder von einer männlichen Bezugsperson in ihrem Leben profitieren.
  • Jeder Mensch bringt andere Interessen mit in die Arbeit mit Kindern ein. So kann ein männlicher Erzieher bestimmte Interessen haben, die eine weibliche Erzieherin möglicherweise nicht hat. Somit ergänzt sich das Kita Personal sehr gut und deckt viele verschieden Interessensbereiche der Kinder ab.
  • Möglicherweise fühlen sich Jungs mehr repräsentiert, wenn mehr männliche Erzieher im Kindergarten arbeiten.

Alleine diese Vorteile zeigen, wie wichtig es ist, dass sich mehr Männer für die Erzieher Ausbildung und somit für die Arbeit mit Kindern in der Kita entscheiden. Ganz davon abgesehen, dass Gleichbehandlung alle betreffen sollte und somit auch dann zu Sprache kommen muss, wenn Männer – wie es bei dem Beruf des Erziehers durch Stereotypen und Vorurteile der Fall ist – betrifft.

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