Angst vor dem Kindergarten – Wie helfe ich meinem Kind keine Angst vor dem Kindergarten zu haben?
Einige Kinder haben Angst vor dem Kindergarten und schreien, weinen oder streiten sich daher jeden Morgen mit den Eltern. Dieses Verhalten ist nicht zu verurteilen, denn auch Kinder haben logischerweise ihre eigenen Persönlichkeiten. Es ist daher falsch zu behaupten, dass etwas mit dem Kind nicht stimmt, wenn es Angst vor dem Kindergarten hat. Eventuell ist die Lösung für dieses Problem weitaus simpler, als Sie es als Eltern angenommen haben. Es bringt auf keinen Fall etwas, wenn man das Kind dafür anschreit oder gar bestraft. Dies wird das Kind nicht davon abbringen, Angst vor dem Kindergarten zu haben. Es geschieht eher das Gegenteil: Das Kind entfernt sich noch weiter von Ihnen und wird noch unsicherer. Dies gilt es unbedingt zu vermeiden. Wir möchten Ihnen dabei helfen, dieses Problem in den Griff zu bekommen und haben einige Lösungsvorschläge für Sie vorbereitet. Viel Spaß beim Durchlesen!
Keine Angst mehr vor dem Kindergarten: Möglichkeiten, um Ihrem Kind die Angst zu nehmen
Lieblingsspielzeug mitgeben ✓
Geben Sie Ihrem Kind sein Lieblingsspielzeug mit oder etwas anderes (wie etwa einen Schal), welches es an den typischen Geruch von zu Hause erinnert. Mit diesem Sinnesreiz funktioniert es in einigen Fällen ganz gut, um Ihrem Kind die Angst vor dem Kindergarten zu nehmen. Selbstverständlich müssen Sie das Ganze vorher mit den Erziehern besprechen, sodass sie Bescheid wissen. Immerhin würden ansonsten einige der anderen Kinder neidisch werden und dies führt dann zu weiteren Problemen. Mit diesem Trick könnte sich das Kind also nicht mehr so alleine fühlen und aufhören in der Kita zu schreien oder zu weinen.
Längere Eingewöhnungsphase ermöglichen ✓
Einige Kinder haben eine besonders starke Bindung zu ihren Eltern und das ist auch eine tolle Sache. Kein Wunder also, dass es oftmals zu Tränen kommt, wenn es zu einer vorübergehenden Trennung kommt. Eine längere Eingewöhnungsphase könnte hier die Lösung sein. Hierfür bleibt ein Elternteil oder gar beide Eltern einfach etwas länger im Kindergarten, wenn das Kind dorthin gebracht wurde. Man fängt zum Beispiel an, ein Spiel mit dem Kind zu spielen und sobald es sich amüsiert und auch andere Kinder hinzukommen, kann man sich langsam aus dem Staub machen. Das Kind wird so in das Spiel mit den anderen Kindern vertieft sein, als dass es irgendwann vergisst, dass die Eltern weg sind. Das Kind schließt dann nämlich Freundschaften mit anderen Kindern und fühlt sich anschließend sicherer.
Abschied kurz halten ✓
Paradoxerweise hilft einigen Kindern genau das Gegenteil. Wie bereits erwähnt, hat jedes Kind eine eigene Persönlichkeit, sodass es in einigen Fällen sogar vorteilhafter ist, sich schnellstmöglich vom Kind zu trennen. Wenn es dann sieht, dass es nicht betüdelt wird, sobald es bei der Ankunft im Kindergarten anfängt zu weinen, wird es sein Verhalten eventuell ändern wollen. Hier sollten Sie als Eltern genau darauf achten, wie sich Ihr Kind außerhalb des Kindergartens verhält. Wenn es nämlich ständig anfängt zu weinen, wenn es nicht nach seiner Nase geht und Sie nachgeben, könnte dieser Tipp Gold wert sein.
Abholzeiten flexibel gestalten ✓
Eine weitere Möglichkeit, um das Weinen in der Kindertagesstätte zu verringern oder gar in ein fröhliches Lachen zu verwandeln ist es, flexible Abholzeiten einzuführen. Sprich: Man erklärt dem Kind, dass es alsbald schon wieder Montag ist und man es dann nicht bis zum Nachmittag im Kinderhort lässt, sondern es bereits am Vormittag abholen kommt. Hier sollte man sich nach seinen eigenen Arbeitszeiten richten, wenn es nicht anders geht. Das Gute daran ist, dass man das Kind auf diese Weise beruhigen kann und es sich auch an den längeren Tagen eben auf dieses schöne Ereignis freuen darf. Eine andere Herangehensweise wäre, dem Kind etwas zu versprechen, wenn es sich im Kindergarten benimmt. Zum Beispiel, dass man nach dem Kindergarten gemeinsam ins Kino fährt oder aber ein Eis essen geht. Halten Sie bloß Ihr Wort, da dies ansonsten selbstredend nicht funktioniert.
Rückzugsort ermöglichen ✓
Meist gibt es in einer Kita einen Schlafraum oder einen anderen separaten Raum, welches während der eigentlichen Kita-Zeiten leer steht. Wenn man mit den Erziehern redet, werden sie Ihrem Kind mit Sicherheit erlauben, zumindest zu Beginn der Kindergartenzeit sich in diesem leeren Raum zu beruhigen und sicherer zu fühlen. Einige Kinder sind nämlich überwältigt von den vielen verschiedenen Reizen, die auf sie zukommen. Hier wären die vielen anderen Kinder, die Erzieher selbst und das ganze Tohuwabohu, welches damit zusammenhängt. Es verhält sich ungefähr so, wie bei einer Katze, die in einen neuen Lebensraum wechselt. Diese verkriecht sich auch zuerst und kommt dann irgendwann von selbst heraus, da es sich mit der Zeit sicherer und als „Herr der Lage“ fühlt.
Kindertagesstätte wechseln ✓
Manchmal liegt es sogar auch an der Kindertagesstätte selbst oder aber an den Erziehern, dass Ihr Kind Angst vor dem Kindergarten hat. Die Welt der Kinder ist manchmal leider recht grausam, sodass Mobbing oftmals der ausschlaggebende Faktor für das Unwohlsein Ihres Sohnes oder Ihrer Tochter im Kindergarten sein kann. Sprechen Sie hierfür unbedingt öfter mit den Erziehern oder aber mit der Leitung, sodass Sie sich selbst ein Bild machen können. Eventuell sind die Erzieher inkompetent oder finden einfach keine Lösung, um das Mobbing zu stoppen. Hier hilft meist nur ein Wechsel der Kita. Sollte das Problem auch dann weiterhin bestehen, sollte man dem Kind Mut zusprechen und ihm oder ihr beibringen, wie man sich in diesen Situationen am besten behauptet.
Fazit: Meist liegt die Lösung auf der Hand
Alles in allem sind Sie als Eltern nicht machtlos, wenn es darum geht, Ihrem Kind die Angst vor der Kindertagesstätte zu nehmen. Wenn Sie sich intensiv mit dem Problem beschäftigen, dann schaffen Sie es mit Sicherheit auch es zu lösen. Gehen Sie es am besten von allen Perspektiven an. Sprich: Wenn eine Sache nicht funktioniert, dann versuchen Sie es eben auf eine andere Weise. Irgendwann werden Sie es mit Sicherheit schaffen, dass Ihr Kind keine Angst mehr vor dem Kindergarten hat. Geben Sie sich keinesfalls selbst die Schuld, nur weil Sie arbeiten müssen und Ihr Kind aus diesem Grund nun einmal im Kinderhort bleiben muss. Wenn Sie es schaffen, dass Ihr Kind gerne dorthin geht, haben Sie auch kein schlechtes Gewissen mehr. Wir drücken Ihnen selbstverständlich die Daumen, sodass es in Zukunft keine unnötigen Tränen mehr gibt. Viel Erfolg!